Wie wäre es mit einer Burgruine als Ausflugsziel? Von Freiburg aus sind allerlei Gemäuser problemlos erreichbar. Die hier vorgestellten Burgen habe ich selbst besucht. Die Liste beansprucht keine Vollständigkeit. Bisher aufgenommen wurden:
- Hochburg / Emmendingen
- Kastellburg / Waldkirch
- Burg Lichteneck / Hecklingen
- Burg Landeck / Landeck
- Zähringer Burg / Freiburg-Zähringen
- Schneeburg / Ebringen
- Burg Staufen / Staufen
- Schloß Hochbaden / Baden-Baden
- Burg Neuenfels / Britzingen
- Burg Diersburg / Hohberg-Diersburg
- Burg Husen / Hausach
- Birchiburg / St. Ulrich
- Sausenburg / Kandern
- Burg Rötteln / Lörrach
- Kirnburg / Bleichheim
- Limburg / Sasbach
- Schwarzenburg / Waldkirch
- Burg Baden / Badenweiler
- Burg Höhingen / Achkarren
- Burg Wiesneck / Buchenbach
- Burg Sponeck / Jechtingen
- Isteiner Klotz / Istein
Die Burgruinen in der Einzelvorstellung
Ein beliebtes Ziel für Wanderer ist der Vierburgenweg, er verbindet die Burg Landeck, die Emmendinger Hochburg, die Kastelburg in Waldkirch und die Burg Lichteneck miteinander.
Die Hochburg bei Emmendingen ist die größte Burganlage in unmittelbarer Reichweite Freiburgs. Riesig ist die Burgruine, und ansehnlich viel ist von ihr enthalten. Die Hochburg wurde zwischen den Jahren 1100 und 1700 immer wieder erweitert, umgebaut und am Ende zerstört. Das Weingut Dreher unterhält einen Kiosk auf der Burg. Mit Getränken versorgen lassen kann man sich samstags, sonntags sowie an Feiertagen zwischen 12 und 17h. Die Burgruine ist touristisch erschlossen. Wer muss, kann mit dem Automobil hochfahren.
Die Ruinen der Kastelburg hocken direkt über der Stadt Waldkirch. Vom Bahnhof aus sind sie nur rund anderthalb Kilometer Waldweg entfernt. Baubeginn der Burg war die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts. Die Burgruinen machen noch einiges her. Besonders der Bergfried ist brauchbar erhalten. Die Burg wurde 1634 im Dreißigjährigen Krieg von kaiserlichen Truppen zerstört. Heute werden Führungen mit einem mittelalterlich verkleideten Türmer mitsamt Burgköchin veranstaltet. Von hier oben hat man einen idealen Blick auf das Städtchen Waldkirch.
Die Burg Landeck wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und schon im Jahr 1525 im Bauernkrieg zerstört. Sie befindet sich rund 8 Kilometer nördlich von Emmendingen und gehört zur Ortschaft Teningen. Die Ruinen sind zweigeteilt und bestehen aus einer Ober- und einer Unterburg. Die Ruinen befinden sich mitten in der Ortschaft Landeck. Einen langen Anstieg gibt es hier nicht. Für Ausflügler interessant: es gibt eine Bushaltestelle direkt an der Burgruine, man kann sich bis zum Emmendinger Bahnhof bringen lassen – oder von dort aus aufbrechen. Allerdings ist dieser Bus nicht eben häufig unterwegs. Es gibt in unmittelbarer Nähe der Burg die “Winzerschenke Burg Café Landeck”, die auch am Samstag geöffnet hat.
Die Ruinen der Burg Lichteneck bauen sich gut sichtbar in den Weinbergen oberhalb Hecklingens auf. Leider befindet sich die Burg in privatem Besitz. Sie ist deshalb nicht zugänglich und kann nur zu bestimmten Terminen geführt besichtigt werden. Die Burgruinen fallen bereits ins Auge wenn man mit der Rheintalbahn an ihr vorüberfährt (zwischen Kenzingen und Teningen). Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut und 1675 von den Franzosen zerstört – ein Schicksal das Lichteneck mit anderen Burgen Badens teilt.
Das mittelalterliche Gemäuer der Zähringer Burg wurde (so ist es am Turm zu lesen) erstmals 1128 urkundlich erwähnt, war Stammsitz der Herzöge von Zähringen und wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach zerstört. Er besteht heute im Wesentlichen aus einem passabel erhaltenen Turm. Er kann bestiegen werden, die Türe allerdings war verschlossen. Ein Schild weist darauf hin, dass der Schlüssel im ein Stück weiter unten gelegenen Waldrestaurant zu haben ist. Das Restaurant kann übrigens bequem mit dem PKW erreicht werden – Straßen gibt es hier schließlich auch. Lohnender allerdings ist ein Spaziergang, die Burg liegt schließlich noch auf Freiburger Grund.
Laut Tafel vor Ort wurde die Schneeburg auf dem Schönberg bei Ebringen im 13. Jahrhundert wohl von den Herren von Hornberg erbaut. Seit 1349 gehörte die Schneeburg als Teil der Herrschaft Ebringen dem Kloster St. Gallen. Die Burg war schon vor 1500 verlassen. Die Anlage ist 40 mal 16 Meter groß und im Norden und Süden von einem Graben und Wall umgeben. In der Nähe gibt es ein Ausflugslokal.
Baubeginn für die Burg Staufen war um das Jahr 1100 herum durch Adalbert von Staufen. Seit 1607 ist die Burg nicht mehr bewohnt. 1632 wird die Burg im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen besetzt und zerstört. Seit 1896 befinden sich die Burgruinen im Besitz der Stadt. Sie wird des Nachts angestrahlt. Die Stadt Staufen liegt rund 20 Kilometer südlich von Freiburg und ist per Bahn direkt (Münstertal) oder via Bad Krozingen erreichbar. Die Burgruinen liegt auf dem romantischen Schlossberg und ist weithin zu sehen.
Von der Birchiburg auf dem Birkenberg aus hat das Geschlecht der Snewlins im Mittelalter den Erzabbau überwacht. Bis die Freiburger kamen, im 14. Jahrhundert die Burg erstürmten und einebneten. Bis deren Überreste 1886/87 wieder entdeckt wurden. Viel hat sich nicht enthalten. Die Mauerreste sind zum Teil mit Planen abgedeckt. Man kann darauf herumkraxeln, schaut sich die Sache aber sicherer von oben an. Es gibt eine solide Plattform, die einen Blick auf das Grabungsgelände ermöglicht. Zu erreichen am Ende des Hexentals an der Straße nach St. Ulrich.
Im 13. Jahrhundert erbaut, verfällt die Burg Neuenfels seit über 400 Jahren. Sie liegt auf 595 Meter Höhe auf dem Gebiet des Ortes Britzingen. Man erreicht sie am einfachsten von Badenweiler (“Schwärze”) aus. Das lohnt sich vor allem der herrlichen Aussicht wegen. Die Burganlage ist relativ klein. Sie liegt auf einer Anhöhe und ist allseits von Wald umgeben. Hier oben hat man fast einen Rundblick. Man sieht Badenweiler und den Blauen, schaut zum Rhein und nach Frankreich hinüber und hat einen freien Blick auf zahlreiche Dörfer im Markgräflerland.
Die Reste der Sausenburg liegen auf 668 Höhenmetern rund 4 Kilometer entfernt vom Städchen Kandern. Errichtet wurde die Burg zwischen 1232 und 1246 nach dem Grundriss der Burg Zähringen in Freiburg. 1311 erbten die Sausenberger die größere und bessere Burg Rötteln und verzogen sich dorthin. Zerstört wurde die Sausenburg schließlich im Jahr 1678 von den Franzosen – ebenso wie die Burg Rötteln.
Die Burg Rötteln befindet sich ganz im Süden Deutschlands in der Stadt Lörrach. Um hier her zu gelangen bin ich von Freiburg mit dem Zug nach Weil am Rhein gefahren (Fahrzeit rund 1 Stunde) und habe mir von dort aus den Weg über den Tüllinger Berg gesucht. Die Burg Rötteln liegt auf 452 Metern über dem Meer. Es handelt sich um eine gut erhaltene und gepflegte Ruine. Sie gehört zu den größten Anlagen des Landes. 1259 wurde Burg Rötteln zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1678 wurde die Burg von französischen Truppen zerstört. Die Anlage besteht auf 300 Metern aus Vorburg, Außenwerken und der Oberburg. Wer diese besichtigen will braucht 1,50 Euro, ein kleines Museum ist ebenfalls vorhanden. Die Burg ist bei Touristen beliebt. Es gibt eine Burgschenke, ein Standesamt und Burgfestspiele unter freiem Himmel in den Sommermonaten. Die Oberburg ist nur von Mitte März bis Mitte Oktober geöffnet.
Die Ruine der Kirnburg liegt auf 380 Meter über dem Meer in der Nähe des Ortes Bleichheim, der zur Stadt Herbolzheim gehört. Die ältesten Teile der Burg wurden um 1160 in der Zeit des Stauferkaisers Friedrich Barbarossa errichtet. Zerstört wurde die schon heruntergekommene Anlage 1638 während des Dreißigjährigen Krieges. Sie befindet sich in Besitz des Landes Baden Württemberg und kann ohne Einschränkungen besichtigt und erklettert werden. Die Ruine ist kräftig von Pflanzen bewuchert. Man kann sie umrunden und tritt dabei immer wieder auf Burggestein. Der Ausblick zur Rheinebene hin ist nicht zu verachten. Der Weg ist ausgeschildert, man findet ihn, indem man über die Schloßbergstraße den „Ölberg“-Weg begeht.
Die Limburg auf dem Limberg bei Sasbach wurde erstmals 1221 als Besitz eines Habsburger Grafen erwähnt. Die Burg wurde im 17. Jahrhundert zerstört. Die Ruinen im 2. Weltkrieg dann weitgehend eingeebnet. Der Aufstieg zur Burgruine ist nur kurz, lohnt sich aber – auch wenn die Mauerreste nicht sonderlich imposant ausfallen. Schließlich gibt es ja noch die Aussicht. Und man befindet an einem durchaus romantischen, stillen Plätzchen mitten im Grünen. Die Limburg liegt am Rhein in der Nähe von Sasbach am Kaiserstuhl. Ein Bahnhof ist vorhanden.
In Waldkirch gibt es neben der Ruine der Kastelburg noch eine zweite Burg zu entdecken. Die Schwarzenburg ist etwa 5 Kilometer von der Stadt entfernt, aber weniger gut zugänglich, und deshalb kaum bekannt. Es gibt auch hier Wegweiser, die ans Ziel führen, trotzdem habe ich die Burganlage erst nach Umwegen gefunden. Die Schwarzenburg liegt bereits recht hoch, nämlich auf 658 Metern. Sie liegt auf einem Vorberg des Kandelmassivs zwischen Elz- und Glottertal. Die Burg ist älter und weniger gut erhalten als die Kastelburg. Sie soll einstmals einen imposanten Anblick geboten haben. Ihre Reste verteilen sich heute auf eine Fläche von 130*40 Meter.
Die Ruinen der Burg Baden liegen auf rund 450 Höhenmeter mitten im Kurpark von Badenweiler. Der Park wurde nach englischen Vorbildern vor 250 Jahren angelegt. Man hat massenweise exotische und Gewächse und Bäume angepflanzt – auch inmitten der Burgruinen. Stilecht ist das zwar nicht, aber hübsch anzusehen. Das einstmals mehrstöckige Gebäude wurde im Jahre 1122 als Burg der Herzöge von Zähringen erstmals urkundlich erwähnt. 1678 wurde sie unter Ludwig XIV zerstört.
Die Burg Höhingen bei Achkarren am Kaiserstuhl wurde erstmals 1259 urkundlich erwähnt. Die Burg besaß Bedeutung, weil man von hier aus die Festung in Breisach im Blick hatte. Zerstört Höhingen 1638. Damals wurde sie von Schweden und Bürgern aus Ihringen gehalten, welche dort unter anderem ihren geliebten Wein vermeintlich sicher eingelagert hatten. 1671 wurde die Burgruine endgültig abgetragen und die Steine nach Breisach verkauft, wo der französische Baumeister Vauban sie zum Ausbau der Festung verwendete. Aufgrund dieser Ereignisse ist heute von der einst stolzen Burganlage so gut wie nichts mehr übrig. Lediglich einige Reste der Fundamente sind zu erkennen.
Viel übrig ist von der ehemals weitläufigen Burg Wiesneck, deren Anfänge ins 11. Jahrhundert zurück reichen, nicht mehr. Hie und da ragen ein paar Mauerreste in die Höhe und liegen Steine verteilt. Von der Straße aus ist auch nur wenig inmitten des bewaldeten Hanges zu erkennen. Man muss genau hinsehen. Die Hauptburg ist schwieriger zu erreichen, es muss geklettert werden.
Die Ruine der Burg Diersburg ist kein Schmuckstück. Über die Burg ist vor Ort nichts zu erfahren. Es gibt keine Hinweistafeln. Aber das Burgenverzeichnis gibt Auskunft. Danach entstand das Gemäuer Ende des 12. Jahrhunderts und wurde bis den Anfang des 13. Jahrhunderts ausgebaut. 1668 zerstörten (mal wieder) Franzosen die Anlage. Eine Besonderheit gibt es, durch die beiden Palas soll es sich um eine seltene Burgform handeln. Burgenfans dürfen sich ein Herz fassen und bitte die Gegend beleben.
Auch die Burgruine Husen wirkt erst einmal dunkel. Auch dieses Gemäuser wurde von den Zähringern errichtet. Immerhin ist die Burg in Hausach im Kinzigtal leicht zu finden, tatsächlich kann man sie keinesfalls übersehen, sie ist zugänglich – abgesehen von einem kurzen Aufstieg – kostenlos zu besichtigen und man wird mit einem weiten Ausblick belohnt.
Das alte Schloss oder Schloss Hochbaden liegt auf gut 400 Höhenmeter oberhalb Baden-Badens. Es gibt Parkplätze und auch eine Gastronomie, allerdings nicht im Winter. Baubeginn soll schon um 1100 gewesen sein. Das Alte Schloss ist bereits seit Jahrhunderten eine Ruine. Von ihr leitet sich der Name des Landes Baden ab. Der Eintritt ist frei.
Das Gelände der Burg Sponeck, einige Kilometer westlich von Jechtingen am Kaiserstuhl, befindet sich in Privatbesitz. Betreten darf man sie also nicht, von außen bewundern aber schon. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert aus und auf den Ruinen eines römischen Kastells erbaut. Übrig gebliebene Mauerreste wurden in modernen Zeiten freigelegt und sind heute im Garten des bewohnten Burggeländes zu sehen. Von der mittelalterlichen Burg ist fast nicht geblieben, die heute sichtbaren Ruinen und Reste, auch der Wohnturm, sind neueren Datums und stammen aus dem 20. Jahrhundert.
Auch der Isteiner Klotz war einmal eine Burg. Der beeindruckende Felsen lag früher direkt im Rhein. Der Felsen ist vom Bahnhof aus sichtbar und schnell erreicht. Zu seinen Füßen liegen eine Straße und ein Friedhof. Der Isteiner Klotz ist ein 150 Millionen Jahre alter Korallenstock mit einer circa 70 Millionen Jahre alten Kappe aus dem Zeitalter des Tertiär, so erzählt es eine bronzene Tafel am Berg. Die Burg und verschiedene militärische Festungen wurden allesamt gesprengt. Die Mauern sind Teil der Kapelle St. Vitus.
Auch auf dem Kybfelsen am Schauinsland hat es einst eine Burg gegeben. Das ist heute nur noch schwer vollstellbar angesichts der schwindelnden Höhe. Übrigens lassen sich auch auf dem Freiburger Schloßberg Burgreste entdecken. Dazu kommen weiteren Burgen von denen nichts mehr erhalten ist, auf die gelegentlich aber Hinweise zu finden sind.
Links zum Thema Burgruinen
Noch nicht besuchte Burgruinen sind
- Burg Bubenstein / Falkensteig im Höllental
- Burg Alt-Urach / Lenzkirch
- Burg Neu-Windeck / Lauf
- Schauenburg / Oberkirch
- Burg Luetzelhardt / Seelbach
- Burg Hohengeroldseck / Seelbach
Habe ich etwas Wichtiges vergessen? Was sollte man unbedingt ansehen?